Montag, 1. November 2021

Tellington TTouch Tagesseminar für Hunde - Sonntag, 07.11.21

Hallo Ihr Lieben,

Es ist soweit, am Sonntag, den 07.11.21 gebe ich meinen ersten Tellington TTouch für Hunde Workshop im Trainingscenter DHDP in Wolkersdorf! :) Vielen Dank, Daniela Dully für diese großartige Möglichkeit! Es gibt noch ein paar Restplätze! :)

Wer möchte gerne seinem Hund etwas Gutes tun oder die Bindung zwischen Euch stärken? Oder an der Leinenführigkeit, der Körperwahrnehmung, der Balance und der Körperkoordination seines Hundes arbeiten? Oder einfach die Tellington TTouch-Methode und ihre vielfältigen Möglichkeiten kennenlernen? Das Seminar ist für alle Hunde geeignet und verhilft ihnen zu mehr Wohlbefinden und Ausgeglichenheit! :)
Bei Interesse meldet Euch gleich an und wir sehen uns nächsten Sonntag! :) Ich freu mich auf Euch! :)




Hier nochmal alle Infos:

Tellington TTouch für Hunde | Facebook 

Termine - deinhunddeinpartner

Kontakt:
Trainingscenter DHDP
Wienerstraße 42a/Top6
2120 Wolkersdorf
office@deinhunddeinpartner.at
Tel.: 0699/11631765
www.deinhunddeinpartner.at 

Dienstag, 28. September 2021

Trainieren statt Schreien (oder Schlimmeres)

Hallo ihr Lieben,

aus gegebenen Anlass möchte ich heute über ein weiteres Thema schreiben, das mir wichtig ist! Häufig muss ich leider miterleben, dass viele Hundehalter bei (vor allem für sie) unangenehmen Hundebegegnungen in denen ihr/e Hund/e für sie unerwünschtes Hundeverhalten zeigen, diese dann sehr ungerecht, unschön und z.T. nicht tierschutzkonform behandeln! Heute Morgen zum Beispiel kamen mir und Schnee zwei Halter/innen frontal entgegen und ich wollte schon hundegerecht ausweichen (weil sich Schnee mit Enge und fremden Hunden auch schwerer tut), als die beiden Halter samt Hunden in eine Autonische schlüpften und sagten, wir können vorbeigehen. Bewaffnet mit leckeren Leckerlies im Beutel und dem begleitenden Zauberwort "Weiter" lotste ich Schnee also an den unruhigen und z.T. bellenden, springenden Hunden vorbei. Schnee hat sich mit ruhigem Zureden und schnellem Vorbeimarschieren von der Pöbelei nicht anstecken lassen und hat dementsprechend gleich in sicherer Entfernung ein wohlverdientes Stück getrocknetes Hühnerfilet bekommen. Zehn Meter weiter, immernoch hinter dem Auto in der Nische, hörte ich die Halterin des bellenden Hundes hysterisch und lautstark den Hund anschreien (und ich hoffe für den Hund nicht noch Schlimmeres fabrizieren). Bei einer anderen kürzlichen Hundebegegnung mit einem sehr freudig erregten kleinen Hundemädchen an einem sehr engen Feldweg, musste ich miterleben, wie der Halter das aufgeregte Hundemädchen während ich mit Schnee ruhig vorbeiging, auf den Rücken gedreht und grob heruntergedrückt hat (anstatt zum Beispiel einfach zur Seite zu gehen und allen mehr Raum/ Platz zu geben)! Ich habe ihm dann mitgeteilt, dass er tierschutzwidrig handelt und durfte mir dann erboste Antworten anhören, nach dem Motto, das ginge mich nichts an, ich würde das nicht verstehen und das müsse so sein...

Das Schlimme für mich an all diesen Situationen ist der unfaire, ungerechtfertigte und z.T. sehr grobe Umgang mit den Hunden! Es ist sehr wichtig zu verstehen und den Haltern sollte klar sein (oder klar gemacht werden), DASS HUNDE NUR ZEIGEN BZW. ABRUFEN KÖNNEN, WAS SIE VORHER GELERNT UND (MEHRFACH) TRAINIERT HABEN!!! Es bringt nichts den Hund für sein Bellen, in die Leine springen, Knurren etc. zu bestrafen, während der Stressor (Hundefeind, Jogger, Fahrrad etc.) vorbeigeht, da das nur das Symptom also das reagierende Verhalten ist. Die Motivation dahinter und die Ursache sind aber das Entscheidende! 1. muss also geklärt werden, warum der Hund dieses Verhalten zeigt und was er damit erreichen möchte. Möchte er z.B. eine Distanzvergrößerung, weil er unsicher ist, schlechte Erfahrungen an der Leine gemacht hat oder gelernt hat, dass andere Hunde Stress bedeuten etc. oder möchte er eine Distanzverringerung, weil er vielleicht spielen, schnüffeln oder aber auch schädigen/ beißen etc. möchte! 2. Anhand dieser Indizien muss dann ein Trainingsprogramm und gewünschtes Alternativverhalten erstellt, trainiert und umgesetzt werden. Die Hunde können nicht hellsehen, welches Verhalten wir gerne von ihnen in dieser Situation (z.B. enge Hundebegegnung) hätten, sondern werden immer wieder ihr natürliches, hündisches oder erlerntes, am meisten Erfolg bringendes Verhalten zeigen, das sich in der Regel immer wieder für sie lohnt, weil beispielsweise sich der Stressor nach dem Ausflippen entfernt, Bellen selbstbelohnend ist, der Halter vermeintlich "mitbellt" (wenn auch eher den Hund anschreit) usw. Lerntheoretisch funktioniert Strafe, aber sie hat viele Risiken und Nebenwirkungen/-effekte, da sie punktgenau und hart genug sein muss, um ein unerwünschtes Verhalten bestenfalls auszulöschen (damit fällt sie außerdem schon schnell in den tierschutzrelevanten Bereich!). Meist bewirkt die Strafe aber nur einen kurzen Effekt und der Mensch ist vermeintlich zufrieden und denkt, es hat funktioniert (für diesen Moment), aber in der nächsten, gleichen Situation wird der Hund wieder so reagieren wie immer und der Mensch auch, nur ggf. noch lauter, härter - ein Teufelskreis. Zudem besteht die Gefahr, dass die Strafe (der Schmerz/ unangenehme Reiz, die ausgelöste Angst etc.) mit dem Halter, der Umgebung, dem Geruch, einer anwesenden Person, etc. in dieser Situation negativ verknüpft wird oder der Hund nach einiger Zeit ganz aufgibt und in die erlernte Hilfslosigkeit fällt, weil er das Gefühl hat, dass er nichts richtig machen kann und Angst vor der drohenden Strafe hat (ein Hund, der für Unwissende ruhig wirkt aber innerlich enorm leidet). Weiterhin gravierend, es entsteht für den Hund ein großer Vertrauensverlust, da ja genau der Halter/ die Bezugsperson des Hundes für ihn in stressigen Situationen da sein sollte und ihn unterstützen und da rausholen sollte!!! 

Hinter jedem Verhalten steht eine Emotion oder ein Gefühl und dahinter steht ein Bedürfnis! Wenn wir dieses Bedürfnis bzw. diese Motivation herausfinden und befriedigen, anstatt uns nur auf das gezeigte Verhalten zu versteifen, dann fangen wir an, an der Ursache zu arbeiten und können das zukünftige Verhalten nachhaltig beeinflussen/ verändern und in ein gewünschtes, für alle besseres und stressfreieres Verhalten umtrainieren! 

Wir alle möchten doch, dass es unseren Hunden gut geht, dass sie sich wohlfühlen und sich jederzeit auf uns verlassen können (und gerne mit uns zusammen sein möchten)! Daher ist es wichtig, dass wir sie lesen, verstehen, ihnen zuhören und ihnen die schwierigen Situationen, z.B. frontale Hundebegegnungen, und das Zusammenleben in unserer menschlichen Gesellschaft vereinfachen und schaffbar machen! Also wenn Ihr in enge Situationen, z.B. mit anderen Hunden kommt, dann helft allen Anwesenden und gebt mehr Platz oder wechselt die Seite, sodass die Hunde nicht dicht an dicht vorbeigehen müssen (würden sie in Freiheit auch niemals tun), geht einen Bogen oder wechselt zur Not die Straßenseite oder habt ein Leckerlie parat, um den aufgeregten Hund abzulenken, die Situation positiv zu verknüpfen oder auch mithilfe von Management den Hund mit Leckerlie-Magnet an der Nase aus bzw. durch die Situation zu führen! Ihr könnt Euch auch an den Rand begeben, den Hund füttern oder kleine Leckelies auf dem Boden erschnüffeln oder suchen lassen, um ihm die Situation zu erleichtern und den anderen Hund vorbeigehen lassen (der übrigens auch sieht, dass Euer Hund schnüffelt und scheinbar keine Gefahr bedeutet - in Hundesprache) u.v.m.! Lasst Eure Hunde nicht allein in diesen für sie schweren Situationen, die in einer Hundewelt ohne uns so gar nicht zustande kommen würden! Eure Hunde wissen sich in diesen Situationen nicht anders zu helfen und zu verhalten, also helft ihnen und denkt dran: Behandelt Eure Hunde so, dass Ihr im nächsten Leben getrost (ohne Probleme/ Sorge) Rollen tauschen könntet! :)       


Falls Ihr Probleme in solchen Situationen habt, dann sucht Euch gerne professionelle Hilfe, z.B. von einer/m tierschutzqualifizierte/n Hundetrainer/in in Eurer Nähe (Liste aller TSQ Trainer/innen), findet zusammen die Verhaltensursache und übt Euer gewünschtes Zielverhalten Eures Hundes für diese Situationen!  

Alles Gute und liebe Grüße,

Eure Sabrina 

  

Freitag, 6. August 2021

Erfahrungsbericht Schnee Zahn-OP & Tellington TTouches

Hallo Ihr Lieben,

heute möchte ich Euch gerne von meiner Erfahrung mit Schnee bei seiner Zahn-OP und der tollen Unterstützung und Wirkung von verschiedenen Tellington TTouches berichten!

Wie Ihr vielleicht wisst oder in einem anderen Post gelesen habt, bin ich ausgebildete Tellington TTouch Practitionerin für Hunde und Kleintiere (mehr Infos unter: https://tellington.at/) und nutze diese Methode sowohl für meine Klienten und deren Tiere als auch im Alltag mit Schnee. Die Tellington TTouch Methode wurde vor über 40 Jahren von Linda Tellington-Jones begründet, damals noch vorwiegend an Pferden, um deren sportliche Leistung und ihre schnelle Erholung in Wettkämpfen zu verbessern. Mittlerweile wird die Methode auch erfolgreich an Menschen, Hunden, Katzen, Zoo- und Farmtieren, exotischen Tieren usw. eingesetzt und hilft z.B. das Wohlbefinden, die Konzentration, das innere und äußere Gleichgewicht, die Gesundheit und Heilung, Bindung uvm. zu verbessern! Es funktioniert für jedes Individuum jeden Alters und ich habe es bereits in der Hundeschule, im Clever Dog Lab, in meinem Alltag, bei meinen Pflegepferden und mit meinen Klienten und ihren Hunden angewendet und vielfach, z.T. sogar Wunder, wirken sehen. Die Methode selbst besteht aus den sog. TTouches (sanfte Berührungen am Körper), verschiedenen Leinenführtechniken und Bodenelementen/ -hindernissen (Bodenarbeit).    

Hier nun das Beispiel von Schnee's gestriger Zahn-OP:

Zur Info, Schnee hat sich leider seinen rechten, oberen Reißzahn (bei Hunden = größter Backenzahn) abgebrochen und dieser musste gezogen werden. 

Ein sehr wichtiger Tellington TTouch, der bei Mensch und Hund wirkt, ist der Ohr TTouch. Dieser wirkt in beide Richtungen, d.h. wenn er langsam ausgeführt wird, wirkt er beruhigend und wenn er schnell ausgeführt wird, wirkt er aktivierend/ belebend. Somit habe ich bereits vor der Narkose begonnen, langsame Ohr TTouches an Schnee's Ohren zu machen, um ihn zu beruhigen und seinen  Kreislauf schon für die Narkose manuell "herunterzufahren". Zudem habe ich noch langsame Heart Hugs an seiner Brust gemacht. Dies hilft ihm dann, bei der Narkose schneller einzuschlafen bzw. vorher schon ruhiger in die OP-Situation hineinzugehen (10.00-10.15  ruhige Ohr TTouches, dann Blutabnahme und - auswertung, 10.45 Uhr Narkosespritze und Einschlafen, ca. 11 Uhr OP).   

Der wichtigere Teil ist allerdings nach der OP: Ich habe das Tierarztteam und die Tierärztin Frau Mag. Grund gebeten, dass ich bitte unmittelbar nach der OP bei der Aufwachphase von Schnee dabei sein möchte und sie haben mich rechtzeitig angerufen (normalerweise bekommt man sein Tier erst nach der Aufwachphase wenn es selbstständig laufen kann wieder). Somit bin ich gleich nach der OP zu Schnee in einen abgedunkelten Aufwachraum gegangen, er lag noch dämmrig, kopf-taumelnd in eine Decke gewickelt auf dem Boden, und habe sofort für ca. 15min schnelle und kräftige Ohr TTouches an seinen Ohren praktiziert (ca. 12.15-12.30 Uhr). Die Ohr TTouches wirken ähnlich wie eine Fußzonenreflex-Massage beim Menschen und beeinflussen Atmung, Kreislauf und Verdauung. In diesem speziellen Fall kann ich somit aktiv und manuell den Kreislauf "ankurbeln", wodurch Schnee schneller aufwacht und das Narkosemittel besser abgetragen/ - gebaut wird. Die ersten 10 min hat sein Kopf schwach auf meinem Bein gelegen und er hatte die Augen geschlossen und ich habe seine Ohren gettoucht aber dann hat er plötzlich aktiv seinen Kopf gehoben, die Augen geöffnet und hat sich umgesehen. Ich habe weitergettoucht und kurz darauf konnten wir schon aufstehen. Mit den Tellington Ohr TTouches kann man den Tieren (und ggf. Menschen) mehrere Stunden langsamen Aufwachens und verwirrender Doppelbilder etc. ersparen! Die Praxismitarbeiterinnen waren ebenfalls überrascht als sie dann in den Raum schauten und erstaunt feststellten, dass Schnee schon sehr schnell aufgewacht und verhältnismäßig fit war. Eigentlich wollten sie uns nur kurz den Raum wechseln lassen, um den OP-Raum zu nutzen, aber Schnee war bereits so stabil (nach max. 15min Aufwach- und TTouchzeit!), dass er selbstständig ins Wartezimmer und anschließend zu unserem Auto laufen konnte. :) 

Im Auto hat er erst gesessen und ich habe seine Ohren weitergettoucht und dann hat er sich wieder auf mein Bein gelegt und ich habe die Ohren ruhiger gettoucht, damit er sich weiter erholen konnte.


   Zuhause angekommen, konnte er selbst in die Wohnung laufen...

...und hat sich dann auf seine Kühlmatte gelegt. Wie Ihr auf dem Foto sehen könnt, war er natürlich nach solch einer großen OP noch sehr matt und seine Zunge war offensichtlich örtlich betäubt (er hat sie allein gar nicht in den Mund zurückbekommen, ich hab sie ihm dann wieder nach vorne gelegt). Dort hat er dann nochmal für ca. 1.5h geschlafen und sich weiter erholt (ca. 13.00-14.30 Uhr). 



Für mich war das ebenfalls ein aufregender Tag, v.a. da ja eine Vollnarkose trotz moderner Mittel und Überwachung etc. immer ein Restrisiko birgt und man natürlich auch mit seinem Hund mitleidet..somit habe ich mich auch ein Stündchen aufs Bett gelegt und eine Mütze Schlaf nachgeholt...

Nach seinem 1.5h-Nickerchen ist Schnee dann aufgewacht, aufgestanden und ist sogar schon alleine zu mir aufs Bett gesprungen! Dort gabs dann erstmal eine Runde Kontaktliegen/ Kuscheln! :) - Die Ohr TTouches sind wirklich super, mit einem normalen langsamen Aufwachen, wäre Schnee sicher nicht so schnell wieder wach und koordinativ dazu in der Lage gewesen! :)   

Auf dem Bett hat er sich dann nochmal fast eine Stunde ausgeruht bevor er aufgestanden ist. Ich habe ihm dann seine tägl. Dosis Schmerzmittel und endlich ein paar wohlverdiente Extrawurst-Stücken gegeben (ca. 15.30 Uhr). Zudem habe ich ihm im Stehen noch ein paar Zickzack/ Zebra- und Oktopus-TTouches gegeben/ gemacht, um ihn zu aktivieren. Daraufhin ist er auf die Terrasse gegangen, um draußen Regenwasser zu trinken. Anschließend habe ich ihm sein morgens ausgesetztes Futter gegeben und er hat vorsichtig "wie eine Maus" gefressen (16.15 Uhr). Danach sind wir in den Garten gegangen und er hat 3x seine Blase geleert. Daraufhin ging er in sein Hundebettchen zum Verdauen und weiteren Erholen. 

Fazit: Die Tellington TTouches sind wirklich eine tolle Möglichkeit, seinem Hund aktiv vor und nach einer Narkose/ OP zu helfen/ unterstützen und sie vertiefen dabei gleichzeitig die Bindung und das Vertrauen zwischen Hund und Halter! Ohne die Ohr TTouches wäre Schnee sicher nicht so schnell aufgewacht und schon wieder fit genug gewesen, um in den Warteraum und zum Auto zu laufen und sich dann in Ruhe zuhause, in gewohnter Umgebung und ohne verwirrende Doppelbilder oder einen ungewohnt schlaffen Körper zu erholen!!! :) 

Ich denke, das Wichtigste für unsere Tiere ist, dass sie uns, ihre Halter, direkt nach dem Aufwachen als Erstes sehen und dass wir ihnen dann sofort mit minutenlangen, aktivierenden Ohr TTouches helfen können schneller aufzuwachen und in ihr gewohntes Zuhause zu kommen und sie sich dort von der OP erholen und heilen können!!!

Falls Ihr Interesse habt, mehr über die Methode zu erfahren oder sie selbst mit Eurem Hund auszuprobieren, dann meldet Euch sehr gerne bei mir (Kontakt Sabrina)! Die Tellington TTouch Methode beinhaltet viele verschiedene "Werkzeuge" für die unterschiedlichsten Bereiche von Wohlbefinden und Vertrauen steigern, Bindungsförderung, Heilungsverbesserung/ - unterstützung, Angstbewältigung, Beruhigung, bis zu Leistungs-/ Konzentrationssteigerung, Verhaltensänderungen etc.  

!!!

Zum Abschluss noch eine Sache, die mir persönlich sehr am Herzen liegt: inkl. der eigentlichen OP hatte ich drei Termine in meiner Tierarztpraxis (Diagnose, OP, Nachkontrolle) und war sehr bestürzt und geschockt, wie wenig die Halter, die ich dort im Wartezimmer gesehen habe, auf ihre Hunde und deren Gefühle eingegangen sind. Ich konnte sehen, dass fast alle Hunde sehr gestresst waren (Gähnen, verkriechen, geduckte Haltung, z.T. verstecken, aufgerissene Augen, zurückgelegte Ohren, Hecheln - nicht wegen Hitze, etc.) aber ihre Halter sie überhaupt nicht unterstützt, beruhigt oder sie z.T. sogar gar nicht beachtet haben. Ich habe leider nicht einen Halter gesehen, der Leckerlies für seinen Hund mithatte oder seinen Hund gar gefüttert hätte. Ich fand das sehr traurig mitanzusehen, v.a. wie die Hunde z.T. immer wieder Hilfe/ Aufmerksamkeit bei ihren Haltern gesucht haben, aber diese nur sehr selten erhalten haben oder sogar gänzlich ignoriert wurden. Ein sehr wichtiger Bestandteil der Mensch-Hund-Beziehung ist Vertrauen bzw. Unterstützung in schwierigen Situationen. Unsere Hunde sind wie kleine Kinder und können v.a. beim Tierarzt nicht verstehen, was passiert bzw. was bevorsteht. Dementsprechend haben sie Angst und können alleine nichts dagegen tun. Daher ist der Halter, ihre primäre Bezugsperson sehr wichtig und in der Verantwortung seinen Hund "aufzufangen" und zu unterstützen und ihm mitzuteilen, dass alles ok ist bzw. gut wird. Wenn wir Angst haben können wir auch nicht klar denken und fühlen uns schlecht, daher kann z.B. besonders gutes Futter dem Hund als Ablenkung, Beruhigung etc. helfen, da wir keinesfalls die Angst der Hundes verschlimmern, bestärken oder gar verstärken - Angst ist eine Emotion und ist entweder da oder nicht - sondern ihm etwas Tolles anbieten (Leberwurst, Extrawurst, Hühnerherzen etc.), um seine Angst zu überwinden und die Situation mit einer tollen Emotion durch Essen zu verbessern (wir verändern eben die schlechte Emotion dahinter!) und positiv zu verknüpfen. Wir wissen alle wie toll gutes Essen ist und wie befriedigend und gut tuend das sein kann! Zudem lernt der Hund ganz nebenbei, dass zum Tierarzt gehen super ist, weil man da ganz tolle Sachen kriegt, die es sonst sehr selten gibt (sog. Jackpot-Leckerlies) und Kauen und Schlecken beruhigt zusätzlich (der Mundbereich ist direkt mit dem limbischen System zur Emotionsverarbeitung verbunden). Hunde können zudem die Angst und den Stress der anderen Tiere im Warteraum/ in der Praxis riechen und dazu kommen noch die ganzen vermutlich unangenehmen Tierarzt-/ Medikamenten- etc. gerüche (Hunde können je nach Rasse 25-44x besser riechen als Menschen!), die sie zusätzlich stressen können! Es gibt Hunde, die entweder sehr mäkelig sind, was Futter angeht oder die zu gestresst sind, um selbst die Super-Leckerlies zu essen (bei Angst/ panik ist das System nicht mehr für Essen aufnahmebereit - Fluchtverhalten aktiv), aber auch diese Hunde freuen sich über einen Streicheln, Anlehnen, nettes Wort oder eine andere von ihnen gemochte Unterstützung zur Beruhigung! Hunde vertrauen uns Menschen bzw. verlassen sich auf uns (schließlich halten wir sie in unserer menschlichen, für sie z.T. schwer zu verstehenden Gesellschaft, Umgebung) und es ist unsere Pflicht, ihnen als ihre Schutzbeauftragten und Bezugspersonen in schwierigen Situationen zu helfen und sie sicher dort "durchzuführen" und z.B. schwierige Situationen durch schöne Ablenkung positiv zu verknüpfen! Sowohl dem Tier als auch dem Tierarzt ist sehr geholfen, wenn sich der Hund auf zukünftige Tierarztbesuche freut - immer wiederkehrender Stress kann sehr krank machen! Auch für den Halter ist es angenehmer, wenn der Hund gut mit Tierarztbesuchen klar kommt oder der Halter weiß, wie er seinem Schützling aktiv helfen kann (gibt beiden mehr Sicherheit)! :) Seid für Eure Hunde (und andere Tiere) da! Am besten: Verhaltet Euch Eurem Tier gegenüber so, dass Ihr in Eurem nächsten Leben wiederkommen könntet und getrost Rollen tauschen könntet/ würdet!  

Vielen Dank auch an die Tierklinik Groß Enzersdorf und Frau Mag. Grund und ihrem Praxisteam für die liebevolle, kompetente und ruhige Betreuung und sehr professionelle Behandlung!             

Montag, 15. Februar 2021

Interessanter Artikel über Hunde "zuhause anrufen"

 Hallo Ihr Lieben,

hier ein aktueller Artikel über Hunde und Technologie darüber, ob man Hunde "anrufen kann", um ihnen z.B., das Warten zuhause zu erleichtern oder wenn Halter in COVID-29-Zeiten zeitweise von ihren Haltern getrennt werden. Spannende Gedanken von verschiedenen Spezialisten dazu und auch ich durfte ein paar Worte dazu sagen! :)

Viel Spaß beim Lesen - da der Artikel aus Südkorea stammt, ist er auf Englisch:

Artikel: How to Have a Meaningful Video Chat … With Your Dog 

Liebe Grüße und alles Gute,

Eure Sabrina